Page 17 - Unterricht für Eltern
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Ein trauriges Kind
nicht vor Geschwistern. Die Persönlichkeit des Kindes muss
gewahrt werden. Gelingt es beim ersten Anlauf nicht, das Kind
zu einem Gespräch zu bewegen, versuche es bei einer ande-
ren Gelegenheit.
Beispiele: „Du hast Sorgen, ich seh’s. – Was bedrückt dich? –
Komm, schütte dein Herz aus. – Wir zwei lösen
doch die Probleme zusammen – wir verstehen uns
doch. – So schlimm kann es doch nicht sein.“
Das Kind gut beobachten – nicht nur dann, wenn es gerade
vor Dir steht –, auch beim Spiel – auf der Strasse – in der
Schule – mit dem Lehrer
Kontakt aufnehmen und
nach dem Verhalten des
Kindes fragen.
Du als Mutter musst den
ganzen Tag wie ein Radar
sein. Es kostet Substanz.
Ich weiss. Es heisst Hinga-
be, und diese lohnt sich.
Wenn ein Kind daheim
nicht das nötige Vertrau-
en geniesst oder nicht die Möglichkeit hat, sich auszuspre-
chen, dann wird es sich verhärten. Es kapselt sich ab oder ex-
plodiert. Jugendliche randalieren – schlagen etwas kaputt,
was unter Umständen Konflikte mit der Polizei nach sich zieht.
Kann der ganze Frust nirgends heraus, wird der junge Mensch
seelisch versumpfen, dann scheitern in Schule – Beruf – Ehe
und Familie. Körperlich fühlt sich dieser Mensch meistens
irgendwie ausgehöhlt und hält den Belastungen, die das
Leben mit sich bringt, nicht stand. Was tut er dann? Er stürzt
sich in laute Musik – lärmende Gesellschaft – schlussendlich
in Alkohol und Drogen. Das ist dann wohl meistens das letzte
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