Page 13 - Unterricht für Eltern
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Geduld und Liebe in der Familie
Vielleicht möchte das Kind Geschirr abwaschen mit dem Ri-
siko, dass es Scherben gibt. Ist das so schlimm? Gewiss nicht.
Das Kind muss lernen, damit umzugehen – das Gefühl dafür zu
bekommen. Ich weiss, wir Mütter sind ängstlich, doch tun wir
dem Kind damit keinen guten Dienst. Auch auf dem Weg zur
Schule – zum Bus – beim Überqueren der Strasse muss es
selbständig werden. Dem Kind macht das Spass und es stärkt
sein Selbstbewusstsein. So lernt es sich durchsetzen. Nun,
vielleicht macht es Fehler – (passiert den Grossen auch!) dann
sind das Lebenserfahrungen. Hier braucht es wiederum die
Zuwendung der Eltern. Dieses Mal nicht das Vertrauen, son-
dern das Verständnis. Dem Kind sein Selbstvertrauen wieder
stärken, indem man vielleicht sagt: „Überlege mal, wie das
passieren konnte. – Wie hättest du’s verhindern können? –
Was hast du daraus gelernt?“ Dem Kind erklären, wie und wa-
rum es daraus wissender und klüger geworden ist. Somit lernt
es auch positiv denken.
Bequemlichkeit
Es gibt Kinder, die bequem sind – die nie Lust zu etwas haben,
weil ihnen das Vorgekaute viel besser schmeckt. Mutti oder
Vati macht dies und jenes
schlussendlich selber. Die-
sen Kindern muss man
immer wieder Anreize ge-
ben, damit sie sich auch
selber beschäftigen; grös-
seren Kindern, je nach Al-
ter Arbeiten auftragen,
auch wiederkehrende, da-
mit sie lernen, Verantwor-
tung zu übernehmen.
Eine stets lobende Kontrolle ist immer angebracht und för-
dernd.
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