Page 10 - Unterricht für Eltern
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Es ist wichtig und es tut gut: etwas Musik – etwas frische Luft –
etwas Kreatives – oder ein paar Zeilen. Danach hast Du wieder
einen klaren Kopf und mehr Geduld und Nerven.
Auch Dein Gatte hat ein Recht darauf, bei Dir den ruhenden
Pol zu finden und nicht, wenn er abgespannt von der Arbeit
kommt, mit Vorwürfen – Nörgeleien – Klagereien über die
Kinder – lärmender Musik und laufendem Fernseher begrüsst
zu werden. Schneide klugerweise keine Themen an, die oh-
nehin ein heisses Eisen sind. Warte den gegebenen Moment
ab – es lohnt sich!
Zurück zum Kind.Ist das Kind im Spielvertieft oder sinnvoll be-
schäftigt, dann reisse es nicht unnötig davon weg wie z. B.:
„Hol mir schnell dies! – Erledige kurz jenes!“ Das Kind lebt in
einer eigenen Phantasiewelt, und die soll nicht unbedacht zer-
stört werden. Diese Phanta-
siewelt ist wichtig für sei-
ne Entwicklung. Man soll
aber dem Kind ruhig
sagen: „Wenn du nicht
mehr spielst oder be-
schäftigt bist, würdest
du mir noch etwas hel-
fen?“ Auch abends
dem Kind genügend Zeit
geben, sein Spiel zu beenden,
indem ich es aufmerksam mache, dass in einer halben Stun-
de Zeit ist zum Essen oder Schlafen usw. Nicht wie z. B.:
„Schluss – fertig für heute – aufräumen!“ Damit zerschlage
ich womöglich dem Kind eine ganze Welt. Es ist verärgert –
hat nun auch keine Lust mehr zum Aufräumen und womög-
lich tagelang keine Freude am Spielen. Weil es nun nicht auf-
räumt oder im Ärger mit den Sachen um sich wirft, gibt’s
Schimpf, womöglich einen Klaps. Der vielleicht friedliche Tag
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