Page 7 - Unterricht für Eltern
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Geduld und Liebe in der Familie
Ja, Mutter und Vater, es ist ein ständiges Aufgehen im an-
dern. – Wo holst Du Dir die Kraft dazu? – Es gibt nur eine Quel-
le, die sich Dir erschliesst und nie versiegt: die Sakramente! –
Vergiss dabei nicht dieses Sakrament, in dem Vater und Mut-
ter eins sind. Auch hier fliesst Tag und Nacht Kraft und Gnade
– sei Dir dessen bewusst.
„Herr,
lass mir aus dem Sakrament der Eltern (Ehe)
stets die nötige Kraft, Klarheit und Gnade zufliessen
für meine hohe Berufung
als Gattin und Mutter, als Gatte und Vater!“ –
Geduld und Liebe in der Familie
Diese zwei Tugenden fehlen in den Familien so oft, vielleicht
mehr unbewusst als bewusst. Gewiss, wir leben in einer sehr
hektischen Zeit, und fast alle sind auf irgendeine Art ge-
stresst. Dennoch meine ich, dass vieles einfacher wäre, wenn
jeder sich vornehmen würde: etwas mehr zu schweigen –
besser in den andern hineinzuhorchen – überlegter etwas an-
zugehen usw. Es ist doch wirklich so: nur Geduld und Liebe
erreichen etwas, ob beim Kind oder Erwachsenen. Nur Ge-
duld und Liebe gewinnen. Sie machen das tägliche Zusam-
menleben erträglich – friedvoll und geben den Kindern die
nötige Nestwärme. Geduldig zuhören, geduldig schweigen
können, damit sich eben die Liebe bewahrheiten kann, damit
diese Liebe Frucht und Gewinn bringt: Sie soll ja in einem
Menschen etwas erreichen – das Herz erwärmen – ihn begeis-
tern für eine Sache – fürs Gute – für GOTT. Was mit der Liebe
erkauft wird, ist teuer erkauft und hat seinen Preis und seinen
tiefen Wert. Ein altes Sprichwort sagt: „Was nichts kostet, ist
nichts wert.“ Gebt nicht den Mut und das Vertrauen auf, wenn
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