Page 9 - Ich mache dich glücklich
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So kann es keine Besserung geben. Dies kann viel eher an der gegen-
          seitigen Liebe nagen oder ein Resignieren deines Partners herbeifüh-
          ren, dem dann in wenigen Jahren die Mundwinkel auf “zwanzig nach
          acht” hängen. Auch hier wiederum ein ruhiges Gespräch, das doch nur
          den anderen tiefer erkennen und verstehen lässt. Da geht nichts von
          der Hochachtung verloren, im Gegenteil. Es ist doch immer ein Mitein-
          ander – ein Sich-Helfen und -Heiligen.


          Du hast kein Recht, über deinen Partner zu verfügen – ihn zu unter-
          drücken und nach eigenen Ideen und Gewohnheiten zu biegen. Du
          sollst ihm seine Persönlichkeit lassen. Du darfst ihm nicht die Freiheit
          nehmen, sich zu entfalten.

          Es ist bestimmt lobenswert, gute Seiten und feines Benehmen des an-
          dern dir selbst auch anzueignen; jeder von beiden kommt mit viel
          “Reichtum” in die Ehe, doch man verschüttet im anderen sehr viel,
          wenn man nicht auf den Partner eingeht, nicht die Zeit nimmt, sich mit
          ihm zu befassen. Du gewinnst wenig Sympathie, wenn du auftrumpfst
          und meinst, alles müsse sich um dich drehen. Du solltest dich nicht zu
          wichtig nehmen. In der Ehe soll man alles miteinander und füreinander
          tun. Jeder denkt für den andern, dann ist für beide und alle gesorgt. Je-
          der fühlt sich auf diese Weise geborgen und getragen. So bietest du
          deinem Kind die richtige Nestwärme und es gedeiht und entfaltet sich.

          Das Kind spürt in seiner zarten Seele, wenn seine Eltern nicht harmo-
          nieren – es spürt die Spannungen, wenn sich Eltern das Wort nicht gön-
          nen oder nur gehässige Worte fallen – wenn sie einfach aneinander
          vorbeileben. Man kann dies vor dem Kind nicht vertuschen und auch
          nicht verantworten. Es wird diese negative Atmosphäre nicht in Worte
          kleiden können, aber darunter leiden.



          Der Hochzeitstag
          ist wohl ein wunderbarer Tag. Die meisten jungen Eheleute sind sich
          nicht bewusst, welch tiefgründigen und immerwährenden Bund sie ge-
          schlossen haben, welche Verpflichtung sie übernommen und auch
          dem andern auferlegt haben, dass dieses Sakrament – sofern es vor




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