Page 33 - Ich mache dich glücklich
P. 33

Dein Kind



          schen zu tragen, sind wirksam und erzieherisch zum Opfergeist und
          verfehlen bei einem guten Kind selten ihren Zweck.

          Sei ihm selber ein gutes Beispiel, indem du deine Leiden und Schmer-
          zen tapfer trägst und nicht den anderen die Ohren volljammerst. Zeige
          dem Kind auch Mitleid und Anteilnahme, wenn es krank ist und leidet,
          so fühlt es sich verstanden.



          Dem Kind Strafe ersparen

          Vorbeugen ist besser als heilen. – Strafe ist für das Kind immer unange-
          nehm und die Eltern sollten ungern strafen. In der Erziehung ist Strafe
          nicht zu vermeiden. Sicher ist aber, dass es viele Fälle gibt, bei denen
          du auf sie verzichten kannst und auf andere Art eher zum Ziele
          kommst. Manche Strafe bleibt dem Kind erspart, wenn es seinem Alter
          entsprechend beaufsichtigt wird. Es ist besser, das Kind vor dem Bösen
          zu bewahren, als hernach zu strafen.

          Gewöhne dein Kind an Gehorsam und Konsequenz. Dann kommt es
          nicht soweit, dass du bei jedem Befehl eine Auseinandersetzung zu er-
          warten hast. Wenn ein Kind ständig wegen seiner Übertretungen ge-
          straft werden muss, weil du versäumt hast, dir Autorität zu verschaffen,
          geht das Vertrauen verloren. Dein Kind kann ständige Strafen als un-
          gerecht empfinden, da ihm die Gründe zum Gehorsam gar nicht im-
          mer einleuchten. Lasse also nie an deinem Kind deine Nervosität oder
          deine Laune aus. Halte dich selber besser unter Kontrolle. Überlege, ob
          es sinnvoll ist, dem Kind einen Befehl zu erteilen, da es doch eben ganz
          in sein Spiel vertieft ist oder zuerst eine Arbeit fertig machen möchte.
          Dein Befehl, der seine Welt stört, muss so begründet sein, dass es dies
          einsieht. Ungehorsam, Zankerei, Verschlossenheit und unruhiger
          Schlaf könnten dann eben das Ergebnis sein. Das Kind ist mit etwas
          nicht fertig, seine zarte Seele ist nicht ausgeglichen.

          Wie oft geschieht dem Kind ein Missgeschick, an dem es gar keine
          Schuld trägt, aber doch dafür bestraft wird. Ein Beispiel: Geschirr ab-
          tragen oder abwaschen, oje, und schon gibt es Scherben. Kaum ge-
          schehen, prasseln die Schimpfworte oder gar Schläge nieder für seinen




                                          32
   28   29   30   31   32   33   34   35   36   37   38