Page 42 - Ich mache dich glücklich
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Das Kind verspotten



          Das Kind verspotten
          Dies ist eine weitere Art, das Vertrauen des Kindes zu schmälern. Wie
          geschieht dies? Das Kind wird z. B. vor Besuchern lächerlich gemacht
          oder der kleine Missetäter steht da, weint und grollt, man holt ihn hervor
          und stellt ihn vor allen hin, etwa mit den Worten: „Schaut, welch schö-
          nes Gesicht er/sie macht, wie hübsch er/sie dabei aussieht.“ Das Kind
          wehrt sich natürlich, sucht sich zu entwinden, wird zornig, schlägt um
          sich und zeigt sich erst recht von der schlimmen Seite. Womöglich be-
          kommt das Kind dafür nochmals Schläge. So erziehst du dein Kind zu
          Trotz, Eigensinn und Rachsucht. Das Kinderherz ist verletzt. Ist dein
          Kind unbeholfen, mache dich darüber nicht lustig, hilf ihm mit Geduld.

          Bist du mit jemandem im Gespräch, dann spotte in Gegenwart deines
          Kindes nicht über seine Lieblingstierchen, seine Lieblingsspielsachen,
          die in deinen Augen schon längstens des Daseins unwürdig sind. Für
          dein Kind können sie die Welt bedeuten. Weise vielmehr einen Spötter zu-
          recht und verteidige dein Kind gegen ungerechte Angriffe. Mit dankba-
          ren Augen wird es zu dir aufblicken und dir ganz besonders Vertrauen
          schenken.



          Ungerechtigkeit
          Merkt das Kind, dass sein Geschwisterchen vorgezogen wird, für den
          gleichen Fehler milder bestraft wird oder mehr Zärtlichkeit erhält, re-
          gen sich schnell einmal Eifersucht und Neid. Es fühlt sich benachteiligt,
          glaubt nicht mehr, dass seine Eltern nur sein Wohl im Auge haben. Kinder
          und Jugendliche haben ein feines Gespür für Recht und Unrecht. Für
          verschiedene Umstände wie Alter, Wissen, Veranlagung usw. hat das
          Kind oft nicht die Beurteilung, darum empfindet es manchmal Strafe
          oder Belohnung als ungerecht. Darum müssen Eltern sehr darauf ach-
          ten, bei aller Berücksichtigung der Eigenart jedes einzelnen Kindes,
          Lohn und Strafe gerecht und unparteiisch zu verteilen. Ein Fehlverhalten
          in dieser Hinsicht kann auch zu grossen Streitigkeiten und Hassgefühlen
          führen und das gute Verhältnis trüben.







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